Vorausgingen Auftritte von 3 biblischen Gestalten (Jesaja, Zacharias, Hanna), denen ein Licht aufgegangen ist.
Die Adventszeit ist die Zeit, wo es allmählich dunkler wird.
Die Tage werden immer kürzer. Das Licht nimmt ab. Die Dunkelheit wird größer.
Und nicht nur wettermäßig ist das so.
Ich habe das Gefühl, dass es insgesamt dunkler wird.
Die Welt wird dunkler.
In diesem Jahr spüren wir es ganz besonders.
Krankheiten, Klimakatastrophen, der Krieg.
Da ist viel, das schlimm ist, das uns traurig macht, und wir stehen so hilflos davor.
In der Adventszeit wird es dunkler.
Aber: In der Adventszeit zünden wir Kerzen an.
Schaut euch mal so eine Kerze an!
Kerzenlicht ist kein Sonnenlicht.
Es ist auch kein riesen Strahler, der den ganzen Raum hell macht.
Im Kerzenlicht bleibt die Dunkelheit dunkel.
Aber um die Kerze herum ist es hell und warm.
Darum haben Kerzen ja so etwas Anziehendes.
Es zieht uns zu diesem Licht hin.
Die Dunkelheit verschwindet nicht, aber in der Dunkelheit leuchtet etwas auf.
Wir haben vorhin Jesaja kennengelernt.
Der war Prophet in Jerusalem, so um die 700 vor Christus.
Das waren dunkle Zeiten damals.
Da drohte Krieg. Israel war nur ein kleines Land und ein Spielball der großen Mächte Assyrien und Ägypten. Man war diesen Mächten so ausgeliefert und hilflos.
Und im Land selbst war so viel Ungerechtigkeit. So viel Korruption. Die armen Leute hatten überhaupt keine Chance. Es war zappenduster.
Aber Jesaja sah ein Licht in der Dunkelheit.
Er sah prophetisch, dass Gott da ist, mitten in dieser ganzen Finsternis. Und er sah, dass Gott eines Tages jemanden schicken wird, der Licht bringt:
Ein Kind ist uns geboren!
Ein Sohn ist für uns gegeben!
700 Jahre später erlebt Zacharias etwas von diesem Licht.
Der war ein frommer Priester, aber tief frustriert.
Der hatte so lange gebetet, aber Gott hatte ihn nicht erhört.
Und er hatte die Hoffnung aufgegeben.
Sein Glaube war nur noch Form. Nur noch ein Ritual. Da war kein Feuer mehr. Die Flamme seines Glaubens war erloschen.
Und dann erlebt er und seine Frau Elisabeth, dass Gott in ihr Leben eingreift. Und da geht ein Licht in ihm an. Neue Hoffnung, neues Vertrauen.
Bei Hanna war es etwas anders.
Sie hatte immer ihre Hoffnung behalten. Sie glaubte an das, was Jesaja und die anderen Propheten gesagt hatten. Und sie hielt Ausschau nach dem Kind, das Gott versprochen hat. Und dann durfte sie es sehen. Sie sah mit ihren seherischen Augen, wie sich das erfüllt hat, was die Propheten gesagt hatten. Wie dieses Licht wirklich kommt. Sie sah, wie Jesus als Baby in den Tempel gebracht wurde und durfte ihn in ihren Armen halten.
Als Jesus dann erwachsen war, da knüpft er an das an, was Jesaja und andere Propheten gesagt haben.
Er sagte von sich selber:
(Folie)
„Ich bin das Licht der Welt! Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Dunkelheit leben, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8, 12)
Jesus selbst ist also wie so eine Kerze.
Und wenn wir ihm nahe kommen, dann ist es, wie wenn wir uns einer Kerze nähern:
Dann erleben wir Wärme und Klarheit.
Die Dunkelheit ist nicht einfach weg. Aber ein Licht ist da.
Jesus hat damals ja nicht einfach den großen Schalter angemacht. Er nicht alles Dunkle einfach verjagt.
Er hat nicht die Römer aus dem Land vertrieben. Er hat die bösen Leute nicht zur Schnecke gemacht.
Aber da, wo Menschen ihm nahekamen, da ist wieder Hoffnung aufgekommen.
Menschen entdeckten bei Jesus, dass Gott da ist, dass er uns ganz nahe ist mitten im Leid.
Und sie entdeckten, dass von Jesus Kraft ausgeht. Kraft, das eigene Leben zu verändern, Böses zu lassen und Gutes zu tun.
Und durch das, was Jesus von der Zukunft sagte, bekamen sie neue Hoffnung, dass eines Tages Gottes Reich kommen wird, dass Gott alles gut machen wird.
Jesus ist ein Licht in dieser Welt.
Ein Licht der Hoffnung.
Ich glaube, dass wir das heute genau so erleben können.
(Kerze an brennender Kerze anzünden)
Wenn wir uns Jesus nähern, dann kann auch in uns ein Licht angehen.
Es ist gar nicht so einfach zu beschreiben, aber ich habe das oft erlebt:
Wenn ich Jesus nahe bin, dann wird neue Hoffnung wach. Dann spüre ich, dass Gott da ist in der Dunkelheit. Dann bekomme ich neue Kraft und neue Motivation. Dann habe ich die Hoffung, dass sich durch seine Kraft Dinge zum Guten verändern können, bei mir und bei anderen.
Und wenn diese Hoffnung in uns brennt, dann werden wir selbst zu einem Licht in dieser Welt.
Amen.